Eastside vs. Westside – diese Debatte kennen viele sonst nur aus New York. Doch auch in Kiel ist sie durchaus präsent. In der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins lebt ein Großteil der Bevölkerung am Westufer. Viele Unternehmen und Investoren haben sich daher auf die Kieler Innenstadt fokussiert. Die Kieler Volksbank betreibt seit Jahren eine Filiale am Ostufer in Neumühlen-Dietrichsdorf – und hat den Markt genau beobachtet.
Eine genaue Standortanalyse wird im filialbetriebenen Geschäft immer wichtiger. Ortskerne verändern sich bisweilen rasant und damit einhergehend auch die Kunden-Touchpoints. Der Ausbau der Fachhochschule sowie die Erweiterung der örtlichen Infrastruktur und Nahversorgung machen Dietrichsdorf zu einem aufstrebenden Stadtteil Kiels und den Filialstandort der Volksbank hier so berechtigt wie nie.
Einzig das Gebäude selbst bereitete Sorgen. Es wurde daher von BancArt auf eine mögliche Sanierung überprüft, um der Kieler Volksbank eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung zu ermöglichen. Die Summe aller notwendigen energetischen Maßnahmen und die nicht mehr zeitgemäße Aufteilung der Bankflächen führten schließlich zu dem Entschluss, an derselben Stelle einen Neubau zu errichten
»Weil unser altes Gebäude immer weiter sanierungsbedürftig wurde, kam ein Erhalt nicht infrage«, berichtet Bernd Schmidt, Vorstandssprecher der Volksbank. »Die Entscheidung für einen Neubau an bewährter Stelle haben wir gern getroffen«, ergänzt sein Vorstandskollege Timo Kaiser.
Der Abriss des alten Gebäudes inklusive Kellergeschoss war wegen der engen Lückenbebauung freilich technisch anspruchsvoll. Entwickelt wurde ein Mehrwertmodell: Neben einer modernen Bankfiliale mit optimaler Flächeneffizienz ist in den zwei Obergeschossen barrierefreier Wohnraum entstanden, der überwiegend von Studierenden bewohnt wird. Dies trägt der gestiegenen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum am Ostufer Rechnung. Als Generation der Zukunft sind Studierende zudem eine wichtige Zielgruppe, mit der die Bank nun auch räumlich enger zusammenrückt.
Das visuelle Erscheinungsbild der Kieler Volksbank wurde bereits in einem früheren Projekt entwickelt und umgesetzt: Für die Filiale Preetz wurde ein modular adaptierbares Designkonzept geschaffen, das sich an die Größe und räumliche Situation des jeweiligen Standorts anpassen lässt.
An allen strategisch wichtigen Kunden-Touchpoints findet Markenkommunikation statt. Das Filialdesign bietet den Kund:innen viel zum Entdecken und Wiedererkennen. Bereits von Weitem ist die Filiale an ihrem prominenten Portal erkennbar, dem strahlend orangen Eingangsmodul mit der markanten Blueline.
Im Innern gestalten Dekorationsmodule – großformatige Fotowände mit Motiven aus der Region – die zentralen Kunden-Kontaktpunkte und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Die CI-Farben und das Logo werden in ästhetischen Details wieder aufgegriffen und machen das Markenerlebnis unverwechselbar. In den neuen Räumen der Filiale Neumühlen- Dietrichsdorf werden die Kund:innen am zentralen Servicepoint persönlich von den Mitarbeitenden in Empfang genommen. Das unterstreicht die ausgeprägte Gastkultur, die in den Unternehmenswerten der Volksbank fest verankert ist.
Direkt hinter dem Servicepoint, im Herzen der Filiale, befinden sich die frei buchbaren Teamarbeitsplätze, für die das Clean-Desk-Prinzip gilt. Mobiles Arbeiten und die Digitalisierung erfordern ein Umdenken in der Arbeitswelt. Agilität, Innovation und Zusammenarbeit werden immer wichtiger und verlangen die Entwicklung neuer Fertigkeiten. Deshalb ist die Teamwelt bewusst offen und transparent gehalten. Die optimalen Blick- und Sichtbeziehungen zeigen Nähe und schaffen eine kommunikative Verbindung auf Augenhöhe zwischen Kundschaft und Beratenden.
Die genossenschaft liche Beratungsqualität ist in den vier separaten, mit moderner Technologie ausgestatteten Beratungszimmern erlebbar. Die Räume sind nach Bezirken der Region benannt: Dietrichsdorf, Neumühlen, Wellingdorf und Schönkirchen. Ein Fotomotiv und die Sehenswürdigkeiten des Stadtteils zeigen die Verbundenheit mit der Region und liefern Stoff für den Gesprächseinstieg.
Das Beratungsmodul besteht aus einem gerundeten Tischelement mit Wandmonitor und einem Akustikdeckensegel. Die technische Ausstattung und Funktionalität der Beratungszimmer ist in allen neuen Filialen entsprechend dem Designkonzept baugleich ausgeführt. Dies vermittelt den Mitarbeitenden Sicherheit und Verlässlichkeit auch bei einem Filialwechsel oder beim Arbeiten nach dem Tandemprinzip.
Vom Erdgeschoss führt eine Treppe in das Kellergeschoss zu den Mietfächern. Deren Zahl wurde von 150 auf 500 deutlich erhöht. Auch die Bargeldversorgung wurde ausgebaut und die Infrastruktur vor Ort so weiter gestärkt.